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The Working Woman 02.06.2025
🪞 That was Rhode! (Hailey Bieber verkauft für 1 Mrd. USD) 📎 How To: Seitwärts Delegieren 🔥 WTF ist FatFIRE?

Guten Morgen, Working Woman! ☕️
Amuse Bouche (Marketing 🤝 KI)
Laut Studie bleibt SEO weiterhin relevant, auch für KI-Suchen. Die perfekte Instagram-Bio. New Drop is serving: Perplexity Labs. LinkedIn führt mehr Post-Metriken ein.
Rhode Marketing: Was können wir von Hailey Biebers 1 Mrd. USD Verkauf an e.l.f. Beauty lernen?
Vergangene Woche verkaufte Hailey Bieber ihre drei Jahre alte Marke Rhode für eine Milliarde Dollar an e.l.f. Beauty. Das entspricht dem 4,7-fachen des Jahresumsatzes von 212 Millionen Dollar (eine Bewertung, bei der selbst Silicon-Valley-Veteranen eine Augenbraue hochziehen würden).
Sowohl e.l.f. als auch Rhode sind beliebt bei Gen Z und den aufkommenden Beauty-Konsumenten der Gen Alpha, mit einem Gespür für Kultur zu einem relativ erschwinglichen Preis.
Spicy Fact: e.l.f. selbst wächst aber gerade mal noch um 4% (Q4 2025), der Beauty-Markt kühlt ab, und das Unternehmen musste soeben seine Preise um einen Dollar erhöhen wegen der Trump-Zölle auf chinesische Produkte.
Warum zahlt man dann fast 5x Revenue für eine Brand mit gerade mal 10 Produkten?
Ich weiß, was du denkst. “Nur eine weitere Celebrity-Beauty-Brand... Selbstläufer!”. Haters, I’ll proof you wrong. Die Antwort liegt nämlich nicht in den Spreadsheets, sondern in der Art, wie Rhode Marketing völlig neu gedacht hat. Let’s break it down:
Der Elefant im Raum Mirrorselfie:
Obviously, ist der Geniestreich von Rhode nicht die Beauty-Produkte selbst, sondern das Phonecase aus Silikon mit einem perfekt geformten Slot für einen Rhode-Lippenbalsam. Denn es macht aus jedem Selfie, jedem “messy-Girl-mit Kaffee-und-Phone-in-der-Hand” eine Werbefläche für Rhode. Embedded Virality - also Viralität als Produktfeature - und ein System, das sich selbst bewirbt, ist eine Milliarde US-Dollar wert!
Warum Hailey nicht gleich Phonecases verkauft hat: Wann hast du dein letztes Case gekauft - und wie viele Lipbalms besitzt du? Me too.
Das Phone Case war so erfolgreich, dass sogar Justin Bieber eine Version lancieren wollte - und Rhode das Design patentieren lassen musste.
Super smart kalkulierte Distributionsstrategie
Hier wird es interessant: Rhode verkaufte bis vor kurzem ausschließlich direkt. Kein Sephora, kein Ulta, keine Wholesale-Margen. Weil künstliche Knappheit > Überallverfügbarkeit:
Zehn Produkte statt hundert bedeutet: Weniger operative Komplexität und medialer Fokus auf einige wenige Launches statt wöchentliche Drops.
Small Luxury Zone: Das Preissegment von Rhode füllt perfekt die Lücke zwischen 8-Dollar-Drogerie und 80-Dollar-Premium - affordable luxury.
Engineered Scarcity und FOMO: Permanent “Sold Out” und Wartelisten wecken Begehrlichkeit.
Die Strategie funktioniert so gut, dass Sephora jetzt zu Rhode kam (nicht umgekehrt). Im Herbst 2025 landen Rhode-Produkte endlich in den Regalen.
Warum der Change of Mind? → Rhode ist nun in der Cashcow Era, mögliche negative Folgen für seinen FOMO-Index sind einkalkuliert. (mein Take)
Timing, Trends und der Lippenstift-Effekt
Der klassische "Lipstick-Effect" besagt: In Rezessionen kaufen Menschen kleine Beauty-Luxusartikel als psychologischen Trost und davon hat Rhode und die Beauty-Industrie in den letzten Jahren immens profitiert. Rhode hat diese Formel aber um eine entscheidende Komponente erweitert - ein memefähiges Produkt-Versprechen.
Statt technischer Features (Peptide-Komplex-Blabla) servierte Hailey Bieber ihren 55 Millionen Follower:innen eine ganze Beauty-Ästhetik - Glazed Donut Skin. Ein visuelles Endergebnis, das User:innen in den Feeds nachahmen können und jeder Post eine weitere Werbeanzeige für Rhode wird.
Viele Brands profitieren von Trends und dem perfekten Timing (wie CBD-Gummies, Kombucha, Bone Broth…), aber Hailey Bieber hat die Reichweite, um diese Trends selbst zu erschaffen - und dann zu monetarisieren.
Natürlich vermarktet sich Bieber nicht als reines Werbegesicht, sondern als operativ sehr involvierte Founderin. 17 Iterations-Runden, nächtliche Texts über Inhaltsstoffe, persönliche Veto-Rechte. I don’t know.
Auch nicht, was ihr tatsächlicher Stake in Rhode ist, dieser bleibt undisclosed.
Was ich aber weiß: Ihr Team aus A-Playern hat die Erfolgsgeschichte erst möglich gemacht.
Michael D. Ratner: Forbes Under 30 Alum, Gründer von OBB Media, Hollywood-Insider mit Netzwerk
Lauren Ratner: Ebenfalls Forbes Under 30, ex-Reformation Brand Director
Ron Robinson: 30 Jahre Beauty-Chemie bei Clinique, La Mer, Revlon
Nick Vlahos: Ex-Honest Company CEO
Ich hoffe jedenfalls, dass die Marketing-Genies hinter Rhode ebenfalls ordentlich partizipieren. Denn seien wir ehrlich: Ein Celebrity-Name allein macht noch keine 212-Millionen-Umsatzmaschine.
An alle Hater, die „nur eine weitere Celebrity-Brand" rufen: Ein Nachruf auf alle gescheiterten Celebrity-Beautybrands.
Was kannst du also daraus lernen:
1 Embedded Virality: Wenn bei deinem Produkt keine viralen Features eingebaut werden können (think Labubu Blind Boxes), schaffe ein kultiges Co-Accessoire für die Social Feeds.
2 Minimalistische Ops, Scarcity, Drops und FOMO: Wer meinen Newsletter liest, kennt das alles schon. Und ich bin überzeugt, dass diese Psychotricks in einem Zero-Click-Internet in Zukunft noch relevanter werden.
3 Eine eigene Ästhetik (oder Feeling): Hauptsache ein Endstate-Narrativ in der dein Produkt der Hero ist. Je visueller, desto viraler. Ich prophezeie u.a. den weiteren Aufstieg von “dark feminine” als Gegentrend zu “clean girl”.
Take-away: Während Konkurrenten Millionen in Performance-Marketing verbrennen, erfand Rhode ein System, das sich selbst bewirbt. Ein Phone Case als Trojanisches Pferd. Und ein Exit-Deal, der eine der größten Celebrity-Beauty-Akquisitionen der letzten Jahre markiert. That was Rhode, that was really fucking Rhode.
Quellenangaben: Forbes (2025), Forbes (2022), BoF, Sherwood/Chartr.
How To: Seitwärts Delegieren
„Ich hab doch keine disziplinarische Macht über…“ Du leitest ein Projekt, brauchst dringend Input von einem anderen Team – aber die Person, die du dafür brauchst, berichtet nicht an dich. „Mach mal“ funktioniert hier nicht. Seitwärts-Delegieren ist also eine Kombi aus Diplomatie, Fingerspitzengefühl und smarter Kommunikation, um Kolleg:innen ins Boot zu holen, ohne dich unbeliebt zu machen. [Weiterlesen…]
WTF ist FatFIRE?
FIRE steht für Financial Independance Retire Early und wird passenderweise auch Frugalismus genannt. Mehr dazu in der Ausgabe vom 29.04.2023. Das Problem? FIRE/Frugalismus funktioniert nur mit einem sehr sehr sparsamen Lebensstil. Vereinfacht: Man versucht ca. 1 Mio. anzusparen, um dann jährlich von 3-4% des Ersparten zu leben (also 30-40k). Nicht sehr sexy, aber machbar.
FatFIRE hat dieselben Ziele, aber mit einem höheren Lebensstandard als beim klassischen FIRE und erfordert etwas zwischen 2,5 - 5 Mio. an Ersparnissen. Es braucht daher auch ein hohes Einkommen, strikte Spar- und Anlagestrategien und oft jahrzehntelange Planung. Der vermeintliche Ruhestand zögert sich im Vergleich zum klassischen FIRE weiter nach hinten hinaus.
Bisher dachte ich ja, dass FatFIRE eigentlich nur durch Gründung und Selbstständigkeit möglich sei, aber in dieser Podcastfolge werden andere Strategien aufgezeigt: 6 Learnings aus dem FatFIRE-Reddit und wie reiche Menschen so ticken. [Zum Anhören…]
PS. Die meisten FatFIRE-Anhänger:innen arbeiten übrigens nach ihrem RE-Day weiter. Just saying.
Brain Snacks

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Xoxo, Maria von The Working Woman
PS. Alle Antworten gehen direkt in meine Inbox und ich liebe es, E-Mails zu bekommen :)
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