The Working Woman 04.11.2024

🎫 Prediction Markets und politische Wetten - WTF? 🐣 How To: Investieren für Millennials und GenZ 🔄 WTF ist Reverse Mentorship? 🇺🇸 Marketingstrategien politischer Wahlkämpfe

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Guten Morgen, Working Woman! ☕️

Dein Newsletter, der genauso wenig wie Gen Zers weiß, was Skibidi bedeutet. Ha, wie fühlt sich das an?

Ladies, ich bin nun all euer Feedback durchgegangen und mein Fazit wäre: Ich darf überhaupt nichts am Newsletter ändern, denn jedes einzelne Element wird von einer von Euch geliebt (sogar die Gifs). Danke! Ich bin wirklich dankbar für euch.

Und wer von euch hat die Martha Steward Doku auf Netflix geschaut? Meine Darstellung war im Groben deckungsgleich, abgesehen von einem entscheidenden Punkt. Ihr Comeback hat 10 Jahre gedauert! Das wurde mir erst durch die Doku klar und gleichzeitig fand ich es sehr rührend und inspirierend, wie sie ihre Zeit im Gefängnis gestaltet und anderen gewidmet hat. Was für eine Macherin!

Die Themen heute:

  • 🎫 Wie funktionieren Prediction Markets und politische Wetten?

  • 🐣 How To: Investieren für Millennials und GenZ

  • 🔄 WTF ist Reverse Mentorship?

NOT BUSINESS AS USUAL

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Heute gibt’s eine Empfehlung von mir: Ich lese täglich den Newsletter „Ohne Aktien Wird Schwer“, um mit den Wirtschafts- und Aktiennews up-to-date zu bleiben. Immer sehr cool geschrieben und schnell gelesen.

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INSIGHTS

Wie viel kostet die Demokratie? Das Business von politischen Wetten

Die News: Morgen ist der Entscheidungstag der US-Präsidentschaftswahlen. Überall wird gestritten, analysiert, und (richtig geraten) gewettet. Und wir reden hier nicht nur von ein paar Dollar. Dank Plattformen wie Kalshi und Polymarket (basierend auf Krypto) ist aus „Ich wette, Trump gewinnt“ ein Milliarden-Business geworden. Ich habe mich gefragt: WTF?!

Big Picture Sogenannte Prediction Markets sind keineswegs eine moderne Erfindung. Traditionell waren solche Märkte allerdings streng reguliert und auf kleine Einsätze begrenzt. Noch vor ein paar Jahren waren politische Wetten eine Art Nischenhobby für Nerds und Statistikfans - weit weg von den heutigen Milliarden. Mittlerweile ist alles anders.

Es funktioniert so: Auf der Plattform Polymarket bspw. haben Menschen im Oktober 2024 knapp 2,3 Mrd. USD auf die US-Präsidentschaftswahl gesetzt. Und Überraschung: mit 64,3 % wird Trump als Favorit gehandelt. Elon Musk ist ein Fan des Modells und erklärte auf X/Twitter, dass die Märkte „genauer als Umfragen“ sind, weil echtes Geld im Spiel ist. Klar, wenn Musk das sagt, dann… naja.

Prediction Markets unterscheiden sich in einem entscheidenden Punkt von traditionellen Wetten: Man wettet nicht gegen „das Haus“, ein zentrales Wettbüro, sondern gegen andere Spieler:innen. Stell es dir wie einen Aktienmarkt vor: wenn du eine Wette platzierst, kaufst du „Anteile“ an einem bestimmten Ergebnis, etwa „Trump gewinnt die Wahl“. Sollte Trump gewinnen, zahlt sich dieser Anteil aus; verliert er, ist er wertlos. Ein politisches Ergebnis vorherzusagen, ist jedoch ein hochgradig komplexes Unterfangen, bei dem Millionen von Variablen eine Rolle spielen – von unerwarteten Skandalen bis hin zu Wetterbedingungen am Wahltag.

Sind Wettmärkte also wirklich genauer? Das Pro-Argument: Da Menschen ihr eigenes Geld einsetzen, sind sie ehrlicher und es entsteht eine Art Schwarmintelligenz hinter den Vorhersagen. Und tatsächlich: Forscher:innen haben nachgewiesen, dass solche Märkte oft näher am tatsächlichen Wahlergebnis liegen als Umfragen. In einem Experiment zur Präsidentschaftswahl 2008 schnitten die Märkte sogar besser ab als Polls.

Doch diese Märkte können auch manipuliert werden. Auf Polymarket hat sich kürzlich ein französischer Großinvestor (im Krypto-Slang „Whale“) eingekauft und ganze 45 Mio. USD auf Trump gesetzt, was die Quoten ordentlich verschoben hat. Die Frage ist: Glaubt er wirklich an Trump oder beeinflusst er so die Quoten, was wiederum die mediale Berichterstattung prägt? Das wäre mit Wash-Trading, also künstlichen Scheingeschäften, übrigens auch möglich, also wenn sich bspw. eine Reddit-Community dazu verabredet. Ein bisschen wie bei einem manipulierten Pferderennen – nur dass das Pferd hier eher ein Esel ist.

Deshalb sind Wetten auf Wahlen nicht wie Sportwetten. Wenn die Quoten den Menschen ein verzerrtes Bild der Realität präsentieren, wird’s kritisch. Findet auch die US-Regulierungsbehörde CFTC. Im Mai erklärte der Vorsitzende, dass solche Märkte „die Integrität der amerikanischen Demokratie gefährden“ könnten. Die Kritik: solche Märkte ermöglichen es großen Firmen und Milliardär:innen (kein Wunder ist Musk ein Fan), Quoten zu beeinflussen und dann in den Wahlkampf einzugreifen, um ihre Investments abzusichern, so „House of Cards“-mäßig.

Die Psychologie hinter Political Betting finde ich noch spannender. Die Wetten reichen von den großen Fragen der Präsidentschaft bis hin zu popkulturellen Anspielungen wie „Wird Trump das Wort ‘Skibidi’ sagen?“. Das „Bro“-Feeling auf der Plattform ist schwer zu übersehen – die Wetten haben oft einen humoristischen oder zynischen Unterton und sprechen ein junges, männliches Publikum an, das sich für Online-Kultur, Podcasts und Meme-Politik begeistert. Dieser Ton entpolitisiert die Wahl in gewisser Weise und macht sie zu einer Form der Unterhaltung und Polymarket zu einem virtuellen Treffpunkt für Subkulturen. Nur dass eben ein Haufen Menschen ihr sehr reales Geld verlieren! Wirklich crazy sh*

Take-aways Prediction Markets sind nicht mehr nur für Statistik-Nerds und Hedgefunds spannend, sondern ziehen „normale“ Menschen an, weil sie das Gefühl von Kontrolle und Unterhaltung bieten – auch wenn es nur symbolisch ist. Für viele ist ein Wetteinsatz auf die Wahl eine Möglichkeit, ihren Überzeugungen Ausdruck zu verleihen und „Recht zu haben“.

Die Popularität dieser Wetten birgt immense Risiken: Wenn große Einsätze die Wahrscheinlichkeiten verzerren, könnte das Vertrauen in demokratische Prozesse leiden. Politische Wettmärkte zeigen das Spannungsfeld zwischen echter Schwarmintelligenz und manipulierter Illusion – ein Trend, der unsere Demokratie und Sparkonten gefährden könnte.

Während ich diese Ausgabe am Wochenende schrieb, haben sich die Prediction Markets zugunsten von Harris gedreht, während Umfragen ein nahezu gleichauf liegendes Rennen zwischen den beiden Kandidaten anzeigen. [Weiterlesen…]

Hinweis: Dies dient zu reinen Informations- und Unterhaltungszwecken. Ich rate absolut von Wetten jeglicher Art ab.

MONEY & LIFE

How To: Investieren für Millennials und GenZ

Wenn die Märkte dynamisch und volatil sind, brauchen Millennials und Gen Zs Strategien, die flexibel und anpassungsfähig sind. Das heißt: weg von starren Anlageplänen und hin zu Investments, die sich an aktuelle Trends und persönliche Werte anpassen lassen, empfiehlt der Economist. [Weiterlesen…]

LEADERSHIP

WTF ist Reverse Leadership?

Ich habe hier schon oft von Mentoring geschrieben und natürlich denkt man erstmal an die klassische Hierarchie von älterer, erfahrener Führungskraft zu jüngerem Talent. Reverse Mentorship dreht diese klassische Idee um, denn Führungskräfte und Unternehmen profitieren von neuen Perspektiven – und es geht nicht darum, dass der/die Praktikant:in TikTok erklärt. Wie’s funktioniert… [Weiterlesen…]

IN CASE YOU MISSED IT

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Xoxo, Maria von The Working Woman

PS. Alle Antworten gehen direkt in meine Inbox und ich liebe es, E-Mails zu bekommen :)

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