The Working Woman 23.09.2024

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Die Themen heute:

• 🫙 Der Aufstieg und Fall von Tupperware

• 🥁 WTF ist Dual Promotion?

• ⁉ How to: Gute Fragen im One-on-One stellen

NOT BUSINESS AS USUAL

News, die dich wirklich interessieren

• Bundesregierung startet Rohstofffonds, um die deutsche Wirtschaft unabhängiger von chinesischen Rohstoffen zu machen.

• Die US-Zinswende rüttelt die Finanzmärkte auf: DAX erstmal über 19.000, Goldpreis auf Rekordhoch.

• Axel-Springer soll aufgespalten werden.

• The Row sichert sich Finanzierung durch namhafte Investor:innen und liegt damit nun bei einer Unternehmensbewertung von über 1 Mrd. USD. Ich habe hier über die Entstehungsgeschichte und Strategie der Olsen-Zwillinge geschrieben.

DEEP DIVE

Tupperware scheiterte aufgrund seines eigenen Erfolgs

Spill the tea: Tupperware hat sein Verfallsdatum erreicht. Letzten Dienstag meldete die US-Kultmarke Insolvenz nach Chapter 11 an, nachdem das Unternehmen Schwierigkeiten hatte, in einer von E-Commerce dominierten Welt relevant zu bleiben, in der die meisten Frauen keine Partys mehr veranstalten, um Plastikgeschirr zu verkaufen.

Was ist passiert? Nachdem Tupperware kurzzeitig zu den Coronapandemie-Gewinnern gehört hatte, häuften sich in den letzten Jahren die Berichte über eine finanzielle Schieflage und Überschuldung.

Im Oktober 2023 übernahm zuletzt Laurie Ann Goldman, zuvor CEO bei Spanx, die Führung. Zuvor hatte es viele Führungswechsel gegeben, niemandem war der Turnaround gelungen.

Alles begann 1946, als Earl Tupper die legendären Plastikbehälter mit dem "Burping-Lid" erfand. Aber ein großartiges Produkt reicht nicht aus – man muss es auch verkaufen. Da kam Brownie Wise, damals noch eine „einfache“ Verkäuferin einer anderen Küchengadget-Marke, ins Spiel. Sie erkannte, dass Hausfrauen nicht nur die Kundinnen, sondern auch die besten Verkäuferinnen sein könnten. So entstanden die legendären Tupperware-Partys.

Revolutionär: In den 1950 boten Tupperware-Parties vielen Hausfrauen erstmals die Möglichkeit, eigenes Geld zu verdienen – eine Revolution, die die Marke so erfolgreich machte. Tupperware wuchs schnell, und bis 1954 erzielte das Unternehmen über 25 Mio. USD Umsatz und hatte über 20.000 Verkaufsvertreterinnen. Brownie stieg schnell zur Vice President of Marketing auf und erschien als erste Frau EVER auf dem Cover von Business Week.

Und es war das Multi-Level-Marketing geboren! Meist als manipulativ kritisiert, zeigten Statistiken von 2018, dass 94 % aller aktiven Vertriebspartner:innen auf der untersten Ebene der Pyramide blieben, mit einem durchschnittlichen Bruttoverdienst von 653 USD. Da werden alte Teenager-Traumata als klägliche Oriflame-Fußsoldatin in mir wach!

Tupper wurde er eifersüchtig auf Wise für die Anerkennung, die sie für den Erfolg von Tupperware erhielt. Die beiden stritten sich auch häufig. Im Januar 1958 wurde Wise vom Vorstand entlassen. Sie reichte eine Klage in Höhe von 1,6 Mio. USD gegen Tupperware wegen Vertragsbruch ein, einigte sich jedoch außergerichtlich auf ein Jahresgehalt von etwa 30.000 USD. Sie besaß keine Anteile am Unternehmen. Kurz nach ihrer Entlassung verkaufte Earl Tupper das Unternehmen. Wise erhielt keinen Anteil am Verkaufserlös und erlangte mit ihren späteren Gründungen nicht denselben Erfolg.

In den folgenden Jahrzehnten wechselte das Unternehmen mehrfach den Besitzer, bevor Premark International, der Eigentümer der Marke im Jahr 1996, Tupperware in einem Börsengang wieder als eigenständiges Unternehmen ausgliederte.

Einige Jahrzehnte hielt sich die Marke, hat aber trotz unzähligen Modernisierungsversuchen nicht geschafft sich anzupassen. Frauen haben heutzutage andere Möglichkeiten sich einen Lebensunterhalt zu verdienen, die Parties sind „out“ und der Einzelhandel hat auch nicht funktioniert. Tupperware hat sein Direktverkaufsmodell nicht erweitert – selbst als der Onlinehandel boomte und günstigere Konkurrenten auf den Markt kamen. Erst 2022 begann es dauerhaft durch große Einzelhändler zu verkaufen, in Zusammenarbeit mit Target und Amazon.

Und jetzt? Tupperware meldete in einem Gerichtsantrag am Dienstag Schulden in Höhe von 1,2 Mrd. USD und Vermögenswerte von nur etwa 680 Mio. USD. 2023 vermeldete das Unternehmen einen Jahresumsatz von 1,3 Mrd. USD. Durch das Insolvenzverfahren soll die Marke „Tupperware“ geschützt werden und in ein vorrangig technologisiertes Unternehmen transformiert (hä?) werden. [Weiterlesen…]

KARRIERE

Bescheidenheit versus Selbstvermarktung: Der Trick heißt Dual-Promotion

Self-Promotion kann ein zweischneidiges Schwert sein. Wenn du über deine Erfolge sprichst, wirst du als kompetent, aber nicht sympathisch wahrgenommen. Wenn du dich für Bescheidenheit entscheidest, wirkst du sympathisch, aber weniger kompetent. Frauen werden dabei härter abgestuft als Männer.

Forscher:innen haben nun einen Ansatz gefunden: Dual-Promotion hilft sowohl Männern als auch Frauen, über ihre Leistungen zu sprechen, ohne dass ihre Sympathie darunter leidet. Das Geheimnis besteht darin, anderen Anerkennung zu geben, während man seine eigenen Leistungen preist. [Weiterlesen…]

LEADERSHIP

How To: 28 Fragen für dein nächstes One-on-One Meeting

Drehen sich deine One-on-one-Meetings meist auch um operative Projekt-Updates und To Do’s anstatt Mentoring und persönliche Entwicklung in den Vordergrund zu stellen? Leider lernen die wenigsten Führungskräfte, wie sie 1-on-1s richtig gestalten. Die guten News: Du kannst den Gesprächsverlauf durch gezielte, gute Fragen in die richtige Richtung lenken. [Weiterlesen…]

IN CASE YOU MISSED IT

Bonus Reading

• Unsere liebste Finanz-Community für Frauen hat ein neues Branding. You own it!

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• Schlechte News für Working Moms: Amazon verkündet eine Return-To-Office-Policy.

• „Wenn du über 55 Jahre alt bist, ist deine Karriere vorbei“ und andere Vorurteile.

• Das Who’s is who hat 5 Mio. USD in Midi Health, ein US-Menopausen-Start-up investiert.

• So findest du beim Vorstellungsgespräch heraus, ob dir eine gute Führungskraft gegenüber sitzt.

• Tatyana Bakalchu, Russlands reichste self-made Milliardärin, hat sich im April scheiden lassen, hat im Juli ein Drittel ihrer Unternehmensanteile abgetreten und kürzlich einen vereitelten Mordanschlag überstanden. Wilde Story!

Xoxo, Maria von The Working Woman

PS. Alle Antworten gehen direkt in meine Inbox und ich liebe es, E-Mails zu bekommen :)