The Working Woman 21.10.2024

👼 Der Niedergang von Victoria’s Secret 💸 How To: Money Management 101 💬 How To: bei schlechten Meetings intervenieren

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Die Themen heute:

  • 👼 Der Niedergang von Victoria’s Secret

  • 💸 How To: Money Management 101

  • 💬 How To: bei schlechten Meetings intervenieren

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INSIGHTS

Wie Victoria’s Secret zum gefallenen Engel wurde

Die News: Letzte Woche fand das Comeback der Victoria’s Secret Show statt - nach 6 Jahren Pause. Damit startet das angeschlagene Dessous-Unternehmen einen weiteren Rebranding-Versuch und bemüht sich um kulturelle Relevanz.

Es begann alles 1977 mit einer simplen Idee: Roy Raymond wollte eine stilvolle, männlich-zentrierte Shopping-Erfahrung für Dessous schaffen. Leslie Wexner erkannte das Potenzial und kaufte die Marke 1982 für eine Million USD. In den 1990er Jahren wurde Victoria’s Secret zum Lingerie-Giganten und definierte weibliche Sinnlichkeit neu. Die Victoria’s Secret Fashion Show, die ab 1999 im TV ausgestrahlt wurde, zog Millionen Zuschauer:innen an und wurde zum jährlichen Popkultur-Phänomen.

Während die Marke Milliarden einspielte, dominierte sie den Markt mit einem einheitlichen, hypersexualisierten Bild: dünne, makellose Models in Engelsschwingen, deren Erscheinungsbild eine spezifische Vorstellung von Weiblichkeit propagierte – eine, die sich zunehmend als problematisch herausstellte.

Denn die Welt veränderte sich. Ab Mitte der 2010er Jahre kippte die Stimmung: Body Positivity, Vielfalt und Authentizität kamen in Mode. Victoria’s Secret hingegen schien im vergangenen Jahrzehnt steckengeblieben.

Drei wesentliche Faktoren beschleunigten den Absturz:

1. Outdated Marketing: Das starre Festhalten an einem veralteten Schönheitsideal führte zu schwindenden Verkaufszahlen. Die Marke wurde als „out of touch“ mit den Werten moderner Frauen wahrgenommen.

2. Kontroverse Führung: Ed Razeks abfällige Bemerkungen über Plus-Size- und Transgender-Models in einem Vogue-Interview 2018 lösten einen Sturm der Entrüstung aus. Der Vorfall markierte den endgültigen Niedergang der einst gefeierten Victoria’s Secret Fashion Show.

3. Wettbewerb: Neue, aufstrebende Marken wie Aerie und Savage X Fenty zeigten, wie Inklusivität funktioniert, und stahlen Victoria’s Secret Stück für Stück Marktanteile.

Rebranding-Versuch: Nach dem Rückzug von CEO Les Wexner und der Trennung vom Mutterkonzern L Brands startete die Marke 2021 einen umfangreichen Rebranding-Versuch. Der neue Vorstand wollte das Image modernisieren und verlorenes Vertrauen wieder aufbauen. Die „Angels“ wurden durch die VS Collective ersetzt – eine Gruppe diverser, prominenter Frauen, darunter Naomi Osaka und Priyanka Chopra, die für Authentizität und Selbstbestimmung stehen sollten. Zudem wurde das Sortiment erweitert: Mastektomie-BHs, Still-BHs und bequemere Schnitte waren Teil des neuen Angebots.

Erfolgsformel? Nicht ganz. Viele Kritiker:innen warfen der Marke vor, dass die Bemühungen wie reine PR-Maßnahmen wirkten. Es sei ein „Woke-Wash“, ein Versuch, mit minimalen Anpassungen maximale Aufmerksamkeit zu erlangen, ohne dabei wirklich an den Kernproblemen zu arbeiten.

Das Comeback 2024: Nach sechs Jahren Pause kehrte die Victoria’s Secret Fashion Show zurück – und die Erwartungen waren hoch. Diesmal wurde eine diverse Gruppe von Models präsentiert, die es nicht Leid wurden in Interviews zu betonten, dass die Show endlich die Vielfalt zelebriere, die Frauen heute sehen wollen.

Das Urteil bleibt aus. Die aktuelle Show hat einige positive Reaktionen hervorgerufen. Andererseits wirken die Bemühungen oft inkonsistent, fast so, als ob die Marke noch immer nach ihrer Identität sucht. Fashion-Journalistin Chantal Fernandez beschreibt es so: „Victoria’s Secret versucht, modern zu sein, bleibt aber irgendwie gefangen in den Konventionen der Vergangenheit.”

Take-aways Ich persönlich glaube nicht, dass die Marke ihre ursprünglich männerorientierte Ausrichtung und übersexualisierte Inszenierung jemals wirklich abschütteln kann. Authentizität ist nicht leicht zu fälschen. Konsument:innen erkennen den Unterschied zwischen ernsthaften Rebranding-Bemühungen und oberflächlichen Maßnahmen, um die Shareholder happy zu machen. Victoria’s Secret muss sich neu erfinden und eine neue Marktnische für sich finden - oder in kultureller Insignifikanz untergehen wie Tupperware und Weight Watchers. [Weiterlesen…]

PERSÖNLICHE FINANZEN

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