The Working Woman 09.12.2024

🧴 Was los bei Estée Lauder? 🚨 Karrierekrise: Muss ein Neustart sein? 💼 Karrieretipps von Lea und Verena

December 09, 2024

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Die Themen heute:

  • 🧴 Was los bei Estée Lauder?

  • 🚨 Karrierekrise: Muss ein Neustart sein?

  • 💼 Karrieretipps von Lea und Verena

NOT BUSINESS AS USUAL

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INSIGHTS

Was los bei Estée Lauder?

Die News: Paul Fribourg, Mitglied des Aufsichtsrats von Estée Lauder, hat im November Aktien des Kosmetikriesen im Wert von 25 Mio. USD gekauft. Das Spannende: In den letzten vier Jahren hat er ausschließlich verkauft – dieser Kauf ist also alles andere als Routine. Der Hintergrund ist offensichtlich: Estée Lauder ist derzeit an der Börse „nur“ 27 Mrd. USD wert, der tiefste Stand seit 2014. Dabei liegt der Umsatz heute bei über 15 Mrd. USD – etwa 50 % höher als 2014. Ich frage mich, was weiß er, was niemand sonst weiß?

Big Picture 2023 schrieb ich noch vom “Lippenstift-Effekt”, doch seitdem kriselt es bei den Beauty-Marken. Die Hauptursache für den Kurssturz ist die schwächelnde Wirtschaft in China, wo Estée Lauder zuletzt besonders stark gewachsen war. Auch in den USA und Europa zeigen sich die Kund:innen zurückhaltend. Fribourg scheint darauf zu setzen, dass sich die Weltwirtschaft erholt und Estée Lauder davon profitiert.

Die Unternehmensgeschichte Estée Lauder, geboren als Josephine Ester Mentzer im Jahr 1906, startete ihre Karriere in einem bescheidenen Labor in Corona, New York. Mit einem Startkapital von gerade einmal ein paar hundert Dollar, gründete sie 1946 zusammen mit ihrem Mann Joseph die Estée Lauder Companies.

Alles begann mit vier Produkten: einer Creme, einem Reinigungsöl, einer Gesichtsmaske und einer Hautlotion. Diese stellte Estée selbst her – unterstützt von ihrem Onkel, einem Chemiker. Ihre Verkaufsstrategie? Direkt und charmant. Sie sprach Kundinnen in Friseursalons an, bot kostenlose Proben an und ließ die Qualität der Produkte für sich sprechen.

Ein entscheidender Moment kam 1947: Saks Fifth Avenue, eines der exklusivsten Kaufhäuser New Yorks, orderte ihre Produkte. Der Deal brachte den Durchbruch. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Jahresumsatz der Firma bereits knapp 50.000 USD, was heute etwa 600.000 USD entspricht.

Lauder revolutionierte den Beauty-Markt durch bahnbrechende Marketing-Strategien, die heute zur Selbstverständlichkeit geworden sind:

  • Kostenlose Proben als Geschenk: Kund:innen müssen Produkte erst ausprobieren, um überzeugt zu werden. Das kommt von Lauder!

  • Beauty-Counter-Konzept: geschulte Beraterinnen bieten den Kund:innen individuelle Beratung und Produktempfehlungen. Diese persönliche Ansprache schuf ein Gefühl von Exklusivität und Vertrauen, was viele Frauen dazu ermutigte, in hochwertige Kosmetik zu investieren.

  • Apropos hochwertige Kosmetik: Lauder etablierte Parfüm, das ursprünglich ausschließlich besonderen Anlässen vorbehalten war, als Alltagsduft und führte gleichzeitig die erste Luxus-Creme der Welt, und somit die Idee von High-End-Skincare, ein.

Expansion Die Marke wuchs schnell. Bereits in den 1950er Jahren begann Estée Lauder mit der internationalen Expansion und sicherte sich 1960 eine Kooperation mit dem britischen Luxuskaufhaus Harrods. Innerhalb weniger Jahre expandierte das Unternehmen in 70 Länder zu einem Beauty-Imperium, führte neue Marken wie Aramis, Clinique, Origins ein und launchte das weltbekannte Bestseller-Serum.

Die 1990er waren geprägt von Zukäufen. 1994 wurde MAC Cosmetics Teil der Estée Lauder-Familie, gefolgt von Aveda 1997 und Jo Malone London 1999. Heute generieren diese Marken einen wesentlichen Teil der jährlichen Einnahmen. Die Unternehmensführung blieb über Generationen hinweg in der Familie Lauder. Nach Estées Rücktritt im Jahr 1995 übernahmen ihre Söhne Leonard und Ronald sowie ihre Enkel William und andere Familienmitglieder Führungspositionen im Unternehmen. Estée Lauder verstarb 2004 im Alter von 97 Jahren. Das Beauty-Imperium umfasst mittlerweile über 21 Marken, u.a. Bobbi Brown und La Mer.

Herausforderungen 2024/25 Mit einem Umsatzanteil von 36 % aus China (2023) ist Estée Lauder stark von diesem Markt abhängig, aber Chines:innen bevorzugen zunehmend lokale Marken. Gleichzeitig verliert Estée Lauder in den USA seit Jahren Marktanteile – unter anderem, weil das Unternehmen den Boom von Beauty-Ketten wie Sephora und Ulta Beauty zu spät erkannt hat. Auch in Sachen Social Media hinken die Marken hinter L’Oréal und e.l.f. Beauty hinterher, eine Modernisierung und Digitalisierung des Marken-Portfolios ist längst fällig. All das soll nun der neu-ernannte CEO Stéphane de La Faverie richten, n’est pas? [Weiterlesen…]

KARRIERE

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KARRIERE

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