The Working Woman 19.06.2023

💸 Ehe aus finanzieller Sicht: Alle Pros und Cons 🃏 Frauen sollten Macht anders definieren 👫 How To: einen persönlichen Vorstand aufbauen

Guten Morgen, Working Woman! ☕️

Wir sind dein Matcha-Latte in der Businesswelt, bringen dir die erfrischenden News, die dich wach und informiert halten.

Wenn du diese E-Mail heute morgen liest, dann läuft der Baby-Countdown immer noch: -3 Tage und ich habe schon mal ein Mutterschafts-Special für die nächsten Wochen vorbereitet. Wenn dich ein konkretes Thema / Problem / Frage dazu beschäftigt, schreib mir und ich suche nach Antworten für dich!

Und wie versprochen, eine Sammlung an ChatGPT-Prompts, die ich nutze oder nützlich finde.

Die Themen heute:

  • 💸 Ehe aus finanzieller Sicht: Alle Pros und Cons

  • 🃏 Frauen sollten Macht anders definieren

  • 👫 How To: einen persönlichen Vorstand aufbauen

NOT BUSINESS AS USUAL

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DEEP DIVE

Was du über Ehe und Finanzen wissen solltest

Die Ergebnisse einer YouGov/Statista-Umfrage von 2019

“War ein kluges Mädchen, bis sie sich verliebt hat”, so ein Zitat aus SATC, das nicht nur der Protagonistin Carrie Bradshaw zu denken gibt. Immer häufiger liest man, dass Frauen überdurchschnittlich von Altersarmut betroffen sind und das Ehegatten-Splitting nicht mehr zeitgemäß und anti-feministisch sei. Lass uns also gemeinsam Pro und Contra einer Ehe aus finanzieller Sicht abwägen.

Pro-Argumente:

  • 20% der Befragten der YouGov/Statista-Umfrage geben an, dass Steuerersparnis ein guter Grund für die Eheschließung sei (und wer kennt nicht dieses Paar, das noch schnell im Dezember geheiratet hat). Dadurch könnt ihr eine gemeinsame Steuererklärung abgeben (gemeinsame Veranlagung) und solltet eigentlich dadurch Steuern sparen können.

  • Doch Vorsicht: Das Ehegatten-Splitting bringt eigentlich nur Steuervorteile, wenn der Gehaltsunterschied groß ist (hier eine Beispielrechnung) oder sogar nur einer von euch das Geld verdient. Daher auch die Kritik, dass dieses Gesetz aus den 1950er Jahren nicht mehr zeitgemäß sei, denn es incentiviert das Alleinverdiener-Hausfrauen-Modell - und das ist sowas von out.

  • Wesentliche Vorteile hat eine Ehe, sobald Kinder im Spiel sind und einer der Partner - meist die Frau - nicht mehr Vollzeit erwerbstätig ist. Die deutsche Gesetzgebung sichert dich in diesem Fall am Besten über das Konstrukt Ehe ab. Alternativ geht auch ein Partnerschaftsvertrag, ist aber auch irgendwie kompliziert.

  • Vorteile kann es auch beim Erbrecht und bei der Altersrente geben, wenn dem Partner etwas zustößt.

Und jetzt die Contra-Argumente:

  • Heiraten ist teuer, eine Scheidung ist teuer. Und die Scheidungsquote liegt aktuell bei 39,9%.

  • Falsche Sicherheit: Dass ein Mann keine Altersvorsorge ist, brauche ich dir sicher nicht zu erzählen - andernfalls solltest du das gleichnamige Buch von Helma Sick lesen.

Take-away: Ich habe erst nach der Recherche begriffen, dass die größten finanziellen Nachteile, eigentlich nichts mit der Ehe an sich zu tun haben. Diese sind nämlich: Verminderte Erwerbstätigkeit, wenn du diejenige bist, die sich um die Kinder kümmert (du verdienst weniger, zahlst weniger in die Rentenkasse ein) und finanzielle Abhängigkeit (kein eigenes Konto, du überlässt die Geldangelegenheiten deinem Partner). Das sind Themen, die in jeder Partnerschaft vorkommen und problematisch werden können - Ehe hin oder her.

Was du also tun solltest/kannst:

  • Ehevertrag abschließen: Ein Ehevertrag kann zur finanziellen Absicherung dienen und auch nachträglich abgeschlossen werden, um finanzielle Nachteile bei Trennung oder Scheidung zu verhindern und die Aufteilung von Vermögen und Rentenansprüchen zu regeln.

  • Eigenes Konto führen: Du solltest (immer) dein eigenes Konto beibehalten und nicht ausschließlich auf ein gemeinsames Konto mit deinem Ehepartner angewiesen sein! Ich nutze z.B. das 3-Konten-Modell.

  • Gerechte Aufteilung: 50:50 die Miete aufzuteilen ist fair, wenn ihr etwa gleich viel verdient. Wenn aber einer Zuhause bleibt wegen der Kids, dann wäre es fair, wenn es einen Ausgleich dafür gibt - also z.B. die Rentenlücke durch einen Sparplan ausgeglichen wird. Fair wäre auch, wenn mal der eine, mal der andere in der Karriere zurücksteckt, um sich um die Kinder zu kümmern. Sprecht einfach darüber.

  • Notfallfonds aufbauen, um unvorhergesehene finanzielle Schwierigkeiten bewältigen zu können. Du kannst es auch als einen F*ck-you-Fund betrachten, du kannst unliebsamen Lebensumständen (Beziehung, Job, …) den Rücken kehren, wenn der Fond 3-6 Monate deiner Lebenshaltungskosten abdecken kann.

  • Finanzielle Bildung: Setze dich aktiv mit Finanzthemen auseinander, um informierte Entscheidungen treffen zu können. Du solltest auch investieren, um dein Vermögen im Laufe der Zeit zu vermehren (bye Gender Wealth Gap).

  • Offene Kommunikation: Rede mit deinem Partner über eure finanziellen Ziele und macht Pläne. Hab keine Angst davor, gierig zu erscheinen, es geht um Fairness und das bist du deinem Zukunfts-Ich schuldig!

Und noch ein umfangreicher Money Talk zwischen Natascha Wegelin und Prof. Dr. Angelika Nake über Vermögen in der Ehe. [Lesen, Anhören oder Ansehen…]

KARRIERE

Warum Frauen ihre Definition von Macht ändern sollten, um voranzukommen

Quelle: giphy.com

Ich denke bei dem Wort “Macht” an die Machtspielchen aus den Serien “House of Cards” oder “Games of Thrones” - im Grunde an verwerfliche Charaktere mit eigennützigen Zielen und fragwürdigen Mitteln. Somit habe ich ähnlich negative Assoziationen wie viele andere Frauen mit dem Thema Macht.

Ein Fehler. Eine Harvard-Studie aus 2015 zeigte auf, dass diese Einstellung Frauen daran hindert, in höhere Führungspositionen aufzusteigen. Diese Studie nehmen sich nun die Autorinnen Katty Kay und Claire Shipman in ihrem neu erschienen Buch* “The Power Code: More Joy. Less Ego. Maximum Impact for Women (and Everyone)” vor und bieten eine Lösung: Ein Reframing, was Macht eigentlich genau ist.

Nämlich Wirksamkeit und Impact, anstelle von Dominanz und Status. Wer Macht hat, übernimmt Verantwortung und kann etwas bewirken! [Weiterlesen…]

Business-Coachin Gabriele Strodl-Sollak widmet dem Thema Macht übrigens eine ganze Serie mit konkreten Tipps:

KARRIERE

Vergiss Networking. Was du wirklich brauchst, ist ein persönlicher Vorstand

Quelle: giphy.com

Ich hatte im Newsletter vom 10.03.2023 diese Studie geteilt, die empfiehlt, dass Frauen anders netzwerken (sollten) als Männer und eher einen “inner circle” an engen Beziehungen aufzubauen anstatt LinkedIn-Kontakten hinterherzujagen.

In diesem Blogpost beschreibt Ha Nguyen, eine Tech-Leaderin und Fractional COO, wie ihr Personal Board of Directors sie zu einer besseren Führungskraft gemacht, ihre Entscheidungen in Frage gestellt und ihr geholfen hat, ihr Potenzial voll auszuschöpfen - und wie du einen eigenen persönlichen Vorstand aufbauen kannst. [Weiterlesen…]

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Xoxo, Maria von The Working Woman