The Working Woman 30.09.2024

💳 Das vergessene Duopol von Visa und Mastercard ⏱ Wann bist du “zu alt” für ETFs? 🔑 How To: Sinn in deiner Arbeit schaffen

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Die Themen heute:

  • 💳 Das vergessene Duopol von Visa und Mastercard

  • ⏱ Wann bist du „zu alt“ fĂŒr ETFs?

  • 🔑 How To: den Sinn in deiner Arbeit schaffen

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DEEP DIVE

Deine Kreditkarte und das (illegale?) Duopol von Visa und Mastercard

Quelle: Chartr

Spill the tea: Das US-Justizministerium hat Visa wegen der angeblichen Aufrechterhaltung eines illegalen Monopols im Bereich Debitkarten verklagt. Visa soll durch ĂŒberhöhte Swipe-GebĂŒhren den Wettbewerb erstickt und Verbraucher:innen sowie HĂ€ndler:innen Milliarden kosten. Visa streitet die VorwĂŒrfe ab und weist auf zahlreiche Wettbewerber hin, die angeblich "blĂŒhen", darunter Mastercard und Discover. Dennoch fĂŒhrt Visa nach wie vor ĂŒber 60% aller Debittransaktionen in den USA durch.

Die Wahrheit: Visa und Mastercard beherrschen 90% des weltweiten Zahlungsmarkts außerhalb Chinas. Ihr GeschĂ€ftsmodell ist so easy wie ein Swipe: GebĂŒhren bei jedem Kartenzahlungsvorgang.

Zwar steigt die Kontrolle durch Regulierungsbehörden und junge Fintechs drÀngen auf den Markt, aber dieses dominierende Duopol hat einen historischen Hintergrund. Beide Kreditkarten-Anbieter haben einen gemeinsamen Marktwert von etwa 850 Mrd. USD und eine unerhörte operative Marge von 67% und 57% (2023).

Visa und Mastercard waren nicht die ersten Kreditkarten-Anbieter. TatsÀchlich brachte 1950 Diners Club die erste moderne Kreditkarte heraus. Kurz darauf folgte American Express mit einem blitzartigen Erfolg - 250.000 Karten wurden vor dem offiziellen Launch ausgegeben.

First-Mover-Advantage Visa begann 1958 als „BankAmericard“ der Bank of America, beschrĂ€nkte sich zunĂ€chst auf Kalifornien und expandierte rasch. Erst 1976 wurde aus BankAmericard dann Visa. Mastercard wurde 1966 gegrĂŒndet, als mehrere Banken die Interbank Card Association ins Leben riefen. Obwohl sie nicht die ersten waren, nutzten sie eine entscheidende Taktik: die Kontrolle der Zahlungsinfrastruktur.

Der Netzwerkeffekt Das Produkt von Visa und Mastercard ist nĂ€mlich nicht die Herausgabe von Kreditkarten, sondern sie stellen die Infrastruktur des Zahlungsverkehrs im Hintergrund. Ihre Netzwerke ermöglichten Banken und HĂ€ndler:innen, Zahlungen abzuwickeln, wobei Visa und Mastercard an jeder Transaktion verdienten – ohne selbst Kredit zu vergeben. Je mehr Banken ihre Karten herausgaben und je mehr HĂ€ndler:innen sie akzeptierten, desto mĂ€chtiger wurde ihr Netzwerk.

ExklusivvertrĂ€ge und Flywheel FrĂŒh banden sie Banken durch exklusive VertrĂ€ge an sich. HĂ€ndler:innen mussten sie akzeptieren, da die meisten Kunden:innen diese Karten besaßen. Selbst als sie spĂ€ter Kartellklagen verloren, hatten sie ihre Dominanz bereits gefestigt. Dies fĂŒhrte zu einem „Flywheel“-Effekt: Je mehr Banken und HĂ€ndler:innen im Netzwerk waren, desto attraktiver wurde es fĂŒr andere, beizutreten. Übrigens eine Strategie, die Paypal genauso kopierte.

Heute sind Visa und Mastercard „Super-Infrastrukturen“ fĂŒr den globalen Zahlungsverkehr. Das DOJ greift hier genau ein: Es geht weniger um die schiere GrĂ¶ĂŸe von Visa, sondern um die Art und Weise, wie das Unternehmen seine Position sicherte. Deals mit Tech-Giganten wie Apple und PayPal, die an sich Konkurrenten sein könnten, sorgen dafĂŒr, dass potenzielle Bedrohungen zu Partnern wurden.

Take-aways: Visa ist nicht das erste Unternehmen, das wegen monopolistischer Praktiken Ärger bekommt, aber die Klage könnte den Zahlungsverkehr grundlegend verĂ€ndern. Die Idee, dass ein Großteil der Weltwirtschaft ĂŒber zwei Unternehmen abgewickelt wird, ist mittlerweile schwer vermittelbar.

Jedes Mal, wenn wir mit Karte zahlen, entstehen „unsichtbare“ GebĂŒhren, die am Ende wir Konsument:innen tragen. 2023 kosteten diese GebĂŒhren allein US-HĂ€ndler:innen satte 72 Mrd. USD. Die Klage des DOJ könnte darauf abzielen, diese GebĂŒhren zu reduzieren. Ob diese Einsparungen aber von den HĂ€ndler:innen an uns Verbraucher:innen weitergegeben werden, finde ich eher fraglich. [Weiterlesen
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Wann bist du „zu alt“ fĂŒr eine ETF-Strategie?

Ladies, Panikmache ist nicht mein Stil und die Kurzantwort lautet: Es ist nie zu spĂ€t. Aber dennoch ist es besser, lieber frĂŒher als spĂ€ter mit dem Sparen anzufangen. Der Podcast „Auf Geldreise - Female Finance mit Dana und Anja“ ist der Frage nachgegangen, was es dich „kostet“, wenn du in deinen Zwanzigern, Dreißigern oder doch erst mit 45 Jahren damit loslegst. Und wie du die verlorene Zeit vielleicht noch wieder aufholen kannst. Sehr empfehlenswert, wenn du einen kleinen Impuls brauchst. [Zum Anhören
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