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The Working Woman 14.04.2025
🐄 Die Cosmo für TradWives 🎣 How To: richtig gut verhandeln 💼 How to: als neue Führungskraft Respekt verdienen

Guten Morgen, Working Woman! ☕️
Amuse Bouche
Budgetallokation: Google Ads vs. Meta Ads. So nutzt du KI, um deine Inhalte clever wiederzuverwerten. How To: mit KI eine Marketing-Strategie oder eine Landingpage gestalten lassen. Ist AI SEO echt oder ein Buzzword? Warum Facebook Traffic Ads das beliebteste Meta-Werbeformat ist. Wie GenAI wirklich genutzt wird.
Tradwive Inc. - das konservative Goop für junge Frauen
Feminismus in der Glossier-Ära: sexy, smart, selbstbestimmt. CEOs im You-can-have-it-all-Powersuit und mit Yoga-Matte. Think Cosmo. Think Goop. Think „You can have it all“.
Aber was, wenn du gar nicht alles willst – sondern einfach einen Ehemann, zwei Kinder und einen Zyklus-gerechten Mealplan? Ja, in Deutschland haben wir sowas wie „Die Bild der Frau“ (die gibt’s doch noch?), aber in den USA hat sich Britanny Hugoboom genau diese Frage gestellt.
Die 33-jährige Unternehmerin, Mutter, Tradcath (das ist Katholizismus im Insta-Feed) und Ex-Adidas-Model, ist gerade dabei, ein Business-Imperium zu bauen, das mit Bibelzitaten und Cottagecore-Kleidern ein Paralleluniversum für Tradwives erschafft.
Tradwife chic verkauft sich bestens in einem Amerika, das gleichzeitig von wirtschaftlicher Unsicherheit und Nostalgie getrieben wird. Und Hugoboom weiß das. Sie verkauft GenZ- und Millennial-Frauen eine Rückkehr zu Geborgenheit, Weiblichkeit, Natur.
das Gefühl, etwas zurückzugewinnen - Weiblichkeit, Natürlichkeit, Geborgenheit - in einer Welt, die ständig auf Leistung, Gleichberechtigung und Karriereziele pocht.
Das Flagschiff: Das Evie Magazin wurde 2019 gegründet, als Antwort auf das, was Hugoboom als links-progressive Übernahme der Frauenmedienlandschaft beschreibt. Während die Cosmo über über Polyamorie und Genderfluidität schreibt, serviert Evie Hochglanzbeiträge über natürliche Zyklusverhütung, makrobiotische Diäten – und warum No-Fault Divorce vielleicht doch keine so gute Idee war.
Zwar hat Evie „nur“ ca. 500.000 Follower:innen über alle Plattformen hinweg, wächst aber schneller als viele Konkurrenten (Cosmo z.B. hat 4M auf Insta, aber rückläufige Interaktion). Monetarisiert wird über native Ads, Brand-Partnerschaften und ausgewählte Produktdrops wie den viralen Raw Milkmaid Dress ($189).
Ein typischer Evie-Titel? „Be a Rebel. Start a Family.” Gerne untermalt mit einem oberkörperfreien Ehemann, der zärtlich einen Babybauch küsst.
Die zweite Säule ihres Imperiums heißt 28, eine Wellness-App, die Fitness-, Ernährungs- und Lifestyle-Tipps auf den weiblichen Zyklus abstimmt. Klingt wie Flo oder Clue? Fast. Nur dass 28 gleichzeitig hormonelle Verhütung verteufelt, „Toxic Breakup“-Supplements verkauft und eine $2 Millionen-Investition von Peter Thiel eingesammelt hat. Ja, der Milliardär, der Frauenwahlrecht mal kritisch hinterfragt hat.
Dass Thiel sich ausgerechnet in eine Femtech-App einkauft, wirkt auf den ersten Blick absurd. Auf den zweiten Blick erkennt man: Hier wird ein ideologisches Ziel mit einem technologischen Vehikel kombiniert. Und es funktioniert. Die App erreicht mit „Lazy Girl Glutes“ für die Lutealphase, Grass-Fed-Butter für die Hormonbalance, Influencer-Marketing mit Bibel-Vibeeine wachsende Nutzerbasis junger Frauen, die dem Influencer-Wellness-Mainstream skeptisch gegenüberstehen – aber trotzdem einen Sixpack wollen.
Die App läuft im Subscription-Modell ($10–20/Monat), plant Integrationen mit Wearables und wächst rasant durch trad-core Influencer-Reels und hormonfreundliche TikTok-Trends. Der Clou? Evie und 28 befeuern sich gegenseitig: Zyklusgerechte Mealplans im Magazin, Supplement-Werbung in der App, konservative Content-Commerce-Strategie on steroids.
Scheinheilig? Hugoboom lebt das Leben einer Medienunternehmerin mit Manhattan-Loft, eigenen Produkten und viralen Content-Plänen – predigt aber gleichzeitig das Ideal des „Soft Life“ für Frauen: zurück zur Familie, raus aus dem Corporate Grind.
Sie nennt Feminismus eine “selbsthassende Bewegung”, die Frauen unglücklich und einsam macht. Und dennoch ist sie selbst das Paradebeispiel einer Selfmade-Frau, die ihre Karriere zur Marke gemacht hat. Der Trick? Evie verkauft keine Gleichberechtigung - sondern einen Lifestyle (eine Rückkehr zu “echter Weiblichkeit”). Im O-Ton:
“Ich glaube, die meisten Frauen sind nicht dafür gemacht, hart zu arbeiten”, sagt sie in einem Interview – während sie zwei Unternehmen führt.
Das Playbook: So wie Goop in den 2010er-Jahren der Wellness-Tempel für progressive Urban Mütter war, ist Evie heute für Frauen, die sich von Wokeness und Workism müde fühlen. Brittany Hugoboom hat erkannt, dass in einem Markt voller Empowerment-Botschaften für die Karrierefrau eine Marktlücke klafft: Die romantisierte Hausfrau 2.0.
Dabei folgt sie dem klassischen Goop-Playbook:
Starte mit Content. (der Goop-Newsletter, Into The Gloss, Evie Magazine)
Baue Produkte drum herum. (Goop-Onlineshop, Glossier, 28-App, Supplements, Mode)
Positioniere dich als Ikone. (Gwyneth Paltrow, Emily Weiss, Hugoboom)
Ihre Mischung aus konservativem Pop-Feminismus, stylishem Branding und digitaler Wachstumsstrategie ist kein Zufall – sondern strategisch kalkuliertes Business. Tradition rebranded. Femininity monetized. [Die Originalquelle für diesen Artikel]
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Xoxo, Maria von The Working Woman
PS. Alle Antworten gehen direkt in meine Inbox und ich liebe es, E-Mails zu bekommen :)
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