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The Working Woman 08.09.2025
🐼 China, WTF!? und ist alles okay? 📊 How To: datenbasierte Delegation 💼 How To: Jobsuche abseits der üblichen Tipps

Guten Morgen, Working Woman! ☕️
China, WTF war das und wie läuft’s denn so?
Am 3. September bot China ein Schauspiel, das wie immer Stärke signalisieren sollte: Raketen, Panzer und Soldaten marschierten zur Victory Day Parade über den Platz des Himmlischen Friedens. Und die halbe Welt dachte sich: WTF!?
Doch die Realität hinter den Kulissen ist weniger glänzend:
Wirtschaftswachstum 2024: 5 % – der niedrigste Wert seit 30 Jahren.
Jugendarbeitslosigkeit: 17,8 % (Stand Juli 2025).
Immobilienkrise: Neubaupreise seit 2020 um bis zu 20 % gefallen, das Großprojekt Evergrande mit 300 Mrd. € Schulden abgewickelt.
Ich habe mich gefragt: Wie stabil ist das wirtschaftliche Fundament, auf dem Chinas „neue Weltordnung“ stehen soll? In letzter Zeit habe scheint’s etwas zu kriseln.
Beton und Vertrauen bröckeln: Über Jahre galt Beton als Chinas Wachstumsmaschine. 30 % des BIP und 20 % aller Jobs hingen direkt oder indirekt am Immobiliensektor. Doch jetzt sind Geisterstädte wie Jurong in Jiangsu Mahnmale einer platzenden Blase. Familien, deren Ersparnisse zu 70 % in Wohnungen stecken, sehen, wie Immobilienpreise in Metropolen wie Shanghai oder Peking um 30–40 % fielen. Ergebnis: Die Menschen sparen (im Schnitt ein Drittel ihres Einkommens) anstatt zu konsumieren.
Das Problem ist weniger ein Einbruch als ein Vertrauensschock: Wer Angst hat, dass sein größter Vermögenswert weiter an Wert verliert, bestellt eben kein neues E-Auto, sondern hortet Bargeld.
Generation „Tang Ping“: Dazu kommt die Arbeitsmarktmisere. Fast jeder Fünfte zwischen 16–24 ist offiziell arbeitslos - manche Schätzungen sprechen sogar von bis zu 40 %. Ganze Kohorten junger Uni-Absolventen treten in einen Arbeitsmarkt ein, in dem selbst einfache Jobs knapp sind. Das kulturelle Phänomen „Tang Ping“ („sich flach hinlegen“) zeigt, wie sehr Hoffnung und Motivation erodieren. Für ein Land, das eigentlich auf Binnenkonsum als Wachstumsstütze setzt, ist das fatal: Wer keinen Job hat, kauft auch keine Wohnung, kein Auto, keine Reise.
Der Elefant im Raum: Seit 2023 ist China nicht mehr das bevölkerungsreichste Land der Erde. Indien hat überholt. Gleichzeitig altert China rapide: Jeder Fünfte ist über 60, und bis 2050 werden rund 250 Millionen Arbeitskräfte weniger verfügbar sein. Das bedeutet: weniger Konsumenten, weniger Arbeiter, mehr Belastung für Renten- und Gesundheitssysteme.
Der Handelskrieg 2025: Während China intern schwächelt, brennt auch außenpolitisch das Feuer der America-First-Zölle. Auf chinesische Waren hagelte es neue Abgaben. Peking reagiert mit Gegenzöllen auf US-Exporte. 2023 exportierte China noch Waren im Wert von 450 Mrd. $ in die USA - dieser Markt droht wegzubrechen.
Die EU versucht sich als Mittler, schützt aber ebenfalls ihre Industrie: Auf chinesische Elektroautos wurden 2025 Strafzölle von 17–35 % verhängt. Die Türkei setzte sogar 40 % obendrauf, Brasilien und Chile besteuern chinesischen Stahl. Chinas Firmen suchen daher alternative Märkte: Südostasien (+13 % Exporte 2024), Afrika (+21 %) und Lateinamerika.
Kurz: Die globale Lieferkette reorganisiert sich - und China muss feststellen, dass es nicht mehr nur Exportweltmeister, sondern auch Zielscheibe globaler Protektionisten ist.
Xi Jinpings Prestigeprojekt von 2013, die Neue Seidenstraße (Belt and Road Initiative): 21.000 Infrastrukturprojekte in Asien, Afrika und Lateinamerika sollten China zum Drehkreuz der Globalisierung machen. Zehn Jahre später ist die Bilanz gemischt:
Länder wie Sri Lanka sitzen tief in der Schuldenfalle, weil Kredite nicht zurückgezahlt werden können.
Panama musste sich jüngst von Peking abwenden
Viele Staaten des Globalen Südens beginnen zu zweifeln: Ist die Seidenstraße ein Entwicklungsversprechen oder eine geopolitische Hypothek?
Für China ist das Projekt dennoch ein strategischer Hebel: Es sichert Rohstoffe wie Kobalt aus dem Kongo (50 % der weltweiten Produktion), Lithium (60 % Kontrolle durch chinesische Firmen) und Graphit (weltweit größter Produzent). Ohne diese Rohstoffe keine Batterien, keine E-Autos, keine Zukunftstechnologie.
Trotz aller Turbulenzen gibt es einen Bereich, in dem China glänzt: Technologie:
BYD ist inzwischen der weltweit größte E-Auto-Produzent
Huawei liefert 5G-Infrastruktur in über 170 Länder
Es tauchen neue KI-Player wie DeepSeek auf
Staatliche Subventionen machen es möglich, dass China die gesamte Produktionskette von Solarzellen und Batterien kontrolliert – vom Rohstoff über die Verarbeitung bis zur Endmontage. Die Exporte von Hightech-Produkten stiegen 2024 auf ein Rekordniveau von 3,3 Billionen €.
Take-away: Die Parade in Peking zeigt Raketen, doch die Ökonomie stolpert über Immobilienleichen, eine überalterte Gesellschaft und Jugendarbeitslosigkeit. Gleichzeitig baut China auf seine Superpowers auf: Technologie, Rohstoffkontrolle, geopolitische Netzwerke. [Zum Ansehen auf Youtube…]
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Xoxo, Maria von The Working Woman
PS. Alle Antworten gehen direkt in meine Inbox und ich liebe es, E-Mails zu bekommen :)
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