The Working Woman 12.06.2023

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Guten Morgen, Working Woman! ☕️

Wir präsentieren: The World’s Most Dangerous Newsletter. Es wird gefährlich für den Gender Pay Gap, das Glass Cliff und Mansplaining!

Die heutige E-Mail ist lang geworden (überspringen wir also die News), vielleicht weil es der vorerst letzte reguläre Newsletter von mir sein könnte. Denn mein Baby-Countdown läuft: -10 Tage bis zum errechneten Termin. Falls ich aber nächsten Montag noch schreiben kann, welche Themen interessieren dich?

Und ich habe mir noch eine kleine Überraschung ausgedacht: Nächsten Montag teile ich meine Liste mit gesammelten ChatGPT-Prompts. Es ist mein Spickzettel für Prompting. Und wenn du ungeduldig bist, dann empfehle meinen Newsletter über die Empfehlungsbox unten und du bekommst schon vorab Zugriff darauf.

Die Themen heute:

• 🦩 How To: Ein Sidehustle starten und 100+ konkrete Ideen

• 🤖 How To: Hilfreiche AI-Tools für die Arbeit nutzen

• 🤔 Wie mir das Stockdale-Paradox durch Krisenzeiten hilft

DEEP DIVE

How To: Ein Side Hustle starten und eine Liste mit 100+ Ideen

Vielleicht hast du schon mal mit dem Gedanken gespielt, ein Side Hustle neben deinem eigentlichen Job anzufangen? Und auf einmal schwirren so viele Fragen im Kopf herum. So könntest du starten:

1. Überlege, was du willst, was du kannst und was du gerne tust. Klingt fast nach dem Ikigai-Prinzip. Willst du mehr Geld, willst du deine Leidenschaft zum Beruf (und zu Geld) machen oder Erfahrungen sammeln, um dann deinen ungeliebten 9-to-5-Job zu kündigen? Was ist dein übergeordnetes Ziel? Und welche Fähigkeiten, Erfahrungen, welches Expertenwissen (auch außerhalb deines Berufes) und Hobbies hast du? Davon hängt ganz entscheidend ab, welche Art von Side Hustle du wählen solltest. Ein Beispiel: Meine grundsätzliche Empfehlung wäre ein skalierbares Modell, d.h. du hast einmal den Aufwand (z.B. ein eBook) und generierst mit diesem Produkt wiederkehrende Einkünfte, ABER wenn du dir Wissen in einem neuen Themenfeld aneignen möchtest oder später eine Dienstleistungsagentur gründen möchtest, wäre Freelancing eine gute Wahl für dich. Oder vielleicht ein eigenes Start-up? Vielleicht ist Backen deine Leidenschaft und ein Blog darüber, würde sich nicht nach Arbeit anfühlen? Wärst du dann happy mit 300€ Extracash im Monat oder sind deine finanziellen Ziele ambitionierter?

2. Und noch eine wichtige Frage: Wie viel Zeit hast du bzw. bist du bereit dafür zu investieren? Am Besten hörst du jetzt auf zu lesen (mein Ernst) und schreibst alle Antworten auf einem Blatt Papier auf.

3. Such dir ein Side Hustle aus dieser Liste aus. Im Grunde kannst du selbst googeln, das war die längste Liste, die ich finden konnte. Diese sind beliebte Side Hustles für Frauen. Und bitte: Gib kein Geld für dubiose Coaches aus, die versprechen dass ihr System/Kurs/Abo dich reich macht. Niemals.

4. Werde dir bewusst: Tausende von Menschen haben das schon vor dir getan und werden es nach dir tun. Erstens, bedeutet das, dass Du online eine Menge Infos (z.B. zu Stundensätzen) und kostenlose Tipps über jede Art von Side Hustle finden kannst (und das Rad nicht neu erfinden musst) und zweitens, wenn die Anderen es geschafft haben, dann schaffst du das auch!

5. Suche dir eine Art Blueprint/Playbook für dein gewähltes Side Hustle mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung (du kannst auch ChatGPT fragen, siehe unten). Und passe dieses dann an dich an. Was macht dich aus, hast du eine besondere Art Dinge zu tun, hast du eine spezielle Kund:in im Sinn? Was könnte dein Wettbewerbsvorteil sein? Jetzt hast du einen Handlungsplan!

6. 3…2…1… Bevor du jetzt doch nochmal alles 1000-Mal überdenkst, frage dich: Was sind deine nächsten 5 Schritte, die du machen willst? Konkret, auf den Punkt, ohne Ausschweifungen. Und dann tue es einfach. Und dann die nächsten fünf, usw. Du lernst ab Tag 1 und kannst auch schnell herausfinden, ob du das weiterverfolgen willst (oder nicht). Zum Beispiel: Gleich ein Profil bei eBay, Airbnb, Upwork, Fiverr oder MyHammer anlegen.

Hinweis zum Thema Rechtliches: Hannah hat mich gebeten, ob ich auch dazu mehr Infos geben kann. Ich kann keine Rechts- oder Steuerberatung geben, aber du kannst dich hier selbst informieren:

Was ist der Unterschied? Freelancer:in vs. Freiberufler:in vs. Selbstständigkeit. Die kurze Antwort: Freiberufler:innen gehen einer wissenschaftlichen, künstlerischen, schriftstellerischen, unterrichtenden oder erzieherischen Tätigkeit nach und müssen kein Gewerbe anmelden.

Für Freelancer:innen und Selbstständige: Gewerbeanmeldung, wann? (Lies den letzten Absatz genau). Einen Gewerbeschein bekommst du gegen eine geringfügige Gebühr beim Bürgerbüro deiner Stadt.

Alle jährlichen Nebeneinkünfte über 410€ sind steuerpflichtig und seit Anfang des Jahres gilt das neue Plattformen-Steuertransparenzgesetz, welches Plattformen wie eBay, Etsy oder Airbnb dazu verpflichtet, alle jährlichen Einkünfte über 2.000€ an das Finanzamt zu melden.

Die Krankenversicherung sollte i.d.R. informiert werden, ist allerdings weiterhin über den Hauptberuf gesichert. Gilt nicht für Studierende und Arbeitssuchende.

Keine Gewähr! Bitte informiere dich zusätzlich!

PS. Wenn du schon eine konkrete Idee hast und mit Jemandem darüber sprechen möchtest, schreib mir. Bis Kind Nr. 2 kommt, habe ich etwas Zeit und kann als Sparringspartnerin mit unternehmerischer Erfahrung mit dir deinen Plan durchgehen. Das ist kostenlos und ich verkaufe nichts, ich habe einfach Freude daran. Und wenn hier eine Frage unbeantwortet blieb, schreib mir einfach.

PRODUKTIVITÄT

5 hilfreiche KI-Tools, die du nicht nur bei der Arbeit nutzen kannst

Künstliche Intelligenz ist kein Hype (sorry, Crypto-Fans)! Es ist ein neues Werkzeug und wir werden alle lernen müssen, es zu nutzen. Denn mit Fax und Telefon kann man zwar auch arbeiten, aber mit E-Mail und Zoom geht’s besser. Diese Tools nutze ich selbst oder finde die Use Cases genial:

1) ChatGPT: Eine AI, um sie alle zu …

OpenAI’s ChatGPT brachte im November die AI-Revolution in die Öffentlichkeit und ist prima zum Start. Es gibt Version 3.5 kostenlos, aber ich nutze das wesentlich weiterentwickelte ChatGPT4.0 für 18€/Monat (und es ist das Geld wert). Es funktioniert wie ein Chat mit einer Art virtueller Assistenz, die du alles fragen kannst, die aber auch manchmal Fehler macht. Die Qualität der Antworten steht und fällt mit deinen Fragen, sogenannten Prompts.

Hier ist eine gute Einführung ins Prompting und ein paar Tipps von mir.

Ich nutze ChatGPT am häufigsten, um für einen Text die richtigen Worte zu finden oder um einen Handlungsplan aufzustellen, um ein konkretes Ziel zu erreichen. Du kannst aber auch auflisten, welche Lebensmittel im Kühlschrank sind und dir Rezepte vorschlagen lassen (oder einen Trainingsplan, eine Gute-Nacht-Geschichte mit den Lieblingsfiguren deines Kindes oder eine Trauzeugenrede schreiben lassen). Genau genommen ist es nämlich keine “denkende” Intelligenz, sondern ein Sprachmodell (LLM).

Gut, zu wissen: Der Informationsstand von ChatGPT liegt irgendwo in 2021, also kann es auf keine aktuellen Informationen zurückgreifen. Ausnahme ist das Web Browsing Plugin in der bezahlten Variante.

2) Perplexity AI: Alles Wissen aus dem Internet zusammenfassen, recherchieren, befragen

Da also ChatGPT keine aktuellen Quellen nutzen kann, nutze ich diese Chrome Browser-Extension für Recherche. Wenn du kein Chrome nutzt, kannst du (glaube ich) das Tool über die URL nutzen. Du kannst dir eine konkrete Webseite zusammenfassen lassen, du kannst aber auch eine konkrete Frage stellen, die aus den Inhalten einer Webseite, einer Domain oder des gesamten WWW beantwortet wird (mit Quellenangaben) und weiteren hilfreichen Folgefragen.

3) Beautiful AI: Endlich schöne, animierte Präsentationen

Das Leben ist zu kurz für hässliche Präsentationen. Dieses AI-Tool tut genau das: Du gibst Inhalte und Daten ein und es macht dir eine hübsche Präsentation daraus. Fehlen dir noch ein paar Diagramme? Die bezahlte Variante von ChatGPT hat das “Show Me”-Plugin, das aus Daten visuelle Diagramme auf Knopfdruck generiert.

4) tl;dv und Loopin HQ: Für effizientere Meetings

Meetings ohne Agenda und anschließenden To Do’s und klaren Verantwortlichen sollten verboten werden. Und beide AI-Tools können da helfen, indem sie dein Zoom- oder Google-Meet-Meeting in Text umwandeln, diesen Text zusammenfassen, suchbar machen und daraus To-Do’s für dein Taskmanagement-Tool generieren.

Und ich habe beschlossen, meine Liste mit Beispielprompts in der E-Mail nächsten Montag zu teilen. Wenn du ungeduldig bist, kannst du meinen Newsletter weiterempfehlen und bekommst sofort Zugang zu dem Dokument.

5) Und dann wäre da noch das wehleidige Thema E-Mails…

Ich nutze HyperWrite AI als Chrome Extension in der kostenlosen Version. Damit bekomme ich in jedem Textdokument Vorschläge, wie ich einen Satz vervollständigen könnte - für tägliche E-Mails genau das Richtige. Für gut-ausformulierte E-Mails nutze ich weiterhin ChatGPT. Aber es gibt eine Reihe an weiteren Anbietern, die ihre eigenen Fangemeinden und Schwerpunkte haben: Jasper AI, Copy AI, Rytr und Quillbot.

PERSÖNLICHES

Das Stockdale-Prinzip und wie die Geschichte eines Mannes in Krisenzeiten Mut machen kann

Ich mache gerade eine schwierige Zeit durch (und das hat nichts mit meiner Schwangerschaft zu tun). Zum Glück eignet man sich mit den Jahren einen kleinen Werkzeug-Koffer an, um in Krisenzeiten resilient und psychisch gesund (hello mental health) zu bleiben. Wenn du mehr zu dem Thema lesen willst, stimme oben in der Umfrage ab.

Heute teile ich eine Geschichte von James Stockdale, die mir auch immer wieder durch persönliche Krisen hindurchhilft. James Stockdale (1923-2005) war ein hoch dekorierter Offizier der United States Navy und Vizeadmiral. Während des Vietnamkriegs wurde er am 9. September 1965 abgeschossen und verbrachte mehr als sieben Jahre in Gefangenschaft im berüchtigten "Hanoi Hilton" Kriegsgefangenenlager. Trotz wiederholter Folter und Misshandlungen behielt Stockdale seinen unerschütterlichen Glauben und Willen, zu überleben, während andere Kameraden, die zunächst hoffnungsvoll waren, früher oder später verzweifelten (mit fatalen Folgen). Wie schaffte er das?

Im Buch “Good to Great” beschreibt der Autor Jim Collins dieses Phänomen als das Stockdale-Paradox. Stockdale selbst erklärte es wie folgt: "Man darf niemals den Glauben verwechseln, dass man am Ende siegen wird - den man niemals verlieren darf - mit der Disziplin, die brutalsten Fakten der aktuellen Realität zu konfrontieren, was immer sie auch sein mögen".

Es lehrt uns, dass wir uns den Herausforderungen stellen und gleichzeitig an unsere Fähigkeit glauben müssen, sie zu überwinden. [Weiterlesen…]

IN CASE YOU MISSED IT

Bonus Reading

• Wie Kim Kardashian vor wenigen Tagen eine Finanz-Konferenz in Berlin aufmischte.

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• Verkauf dich nicht unter deinem Wert: So bekommst du in Verhandlungen das, was du willst (und verdienst).

• Julie Wainwright, Gründerin der börsennotierten Luxus-Secondhand-Plattform TheRealReal, hat ein neues Start-up: Ahara.

Wir wollen wissen: Welche konkreten Themen / Fragen / Probleme beschäftigen dich in deinem Arbeitsalltag? Schreibe uns direkt an [email protected]. Let’s connect!

Xoxo, Maria von The Working Woman