The Working Woman 16.10.2023

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Guten Morgen, Working Woman! ☕️

Wie ein Pumpkin Spice Latte bringen wir dir heiße Business-News mit einer würzigen Note Ambition und finanzieller Freiheit in einem kühlen Weltwirtschaftsherbst.

Für nächste Woche habe ich wieder ein paar spannende Themen im Ärmel und kann mich nicht entscheiden. Also frage ich dich!

Die Themen heute:

• 🏆 Und der Wirtschaftsnobelpreis ging an…

• 👩‍❤️‍👨 How To: Ausgleichszahlung für Care-Arbeit

• 💬 Gute Führungskräfte sind Coaches

NOT BUSINESS AS USUAL

News, die dich wirklich interessieren

• Beyoncé wird bis Ende ihrer Tour 4,5 Mrd. USD für die amerikanische Wirtschaft erwirtschaftet haben – etwa so viel wie die Olympischen Spiele 2008 für Peking!?

• Laut dem Internationalen Währungsfonds lahmt die Weltwirtschaft und Deutschland hinkt sogar hinterher.

• Birkenstock stolpert in den Börsengang mit dem schlechtesten IPO-Start der letzten 2 Jahre.

INSIGHTS

Der Preis ging an… Forschung über Flexibilität und Gleichstellung am Arbeitsplatz

Die News: Die Harvard-Wirtschaftswissenschaftlerin Claudia Goldin, die vor allem für ihre Arbeiten über Frauen am Arbeitsmarkt bekannt ist, erhielt letzte Woche den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Sie ist damit die erste Frau, die den Preis allein erhält - und die dritte überhaupt.

Big Picture: Dies ist nicht nur ein Sieg für Goldin, sondern auch ein Sieg für die Erforschung von Frauen in der Wirtschaftswelt - ein lange Zeit belächeltes Forschungsgebiet, das Goldin legitimiert und einer ganzen Generation von Wissenschaftler:innen zugänglich gemacht hat.

Goldin war die erste festangestellte Wirtschaftswissenschaftlerin in Harvard und beschäftigte sich zu einer Zeit mit dem Thema Genderökonomie, als ein Großteil der empirischen Forschung Frauen völlig ignorierte.

Warum es wichtig ist: Einige von Goldins bekanntesten Arbeiten analysieren akribisch Daten, um zu erklären, warum Frauen anders arbeiten als Männer. Warum sie zum Beispiel weniger Geld verdienen oder andere Berufe oder Stellen wählen.

In einer ihrer berühmtesten Arbeiten untersuchten Goldin und Cecilia Rouse das Vorspielen für ein Sinfonieorchester. Wenn die Identität eines/r Musiker:in während des Vorspiels durch einen Sichtschutz verborgen blieb, wurden Frauen mit größerer Wahrscheinlichkeit genommen und eingestellt, so das Ergebnis der Studie.

In einer anderen Arbeit untersuchte Goldin, wie die Antibabypille Frauen dazu veranlasste, die Heirat aufzuschieben und mehr in ihre Karriere zu investieren. Die Pille ist eine der weitreichendsten Innovationen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, aber sie war bis dahin nicht im Mittelpunkt ernsthafter wirtschaftlicher Forschung gestanden.

In jüngerer Zeit war Goldin eine der ersten Wirtschaftswissenschaftlerinnen, die feststellte, dass die Pandemie Frauen (insbesondere Frauen mit Hochschulabschluss) nicht so sehr geschadet hat, wie befürchtet wurde.

Es ist eine Arbeit, die eine Geschichte erzählt und zeigt, wie das Geschlecht die Ergebnisse in der realen Welt beeinflusst. Hier einige weitere ihrer Studien (übrigens auch zum Thema Homeoffice!)

Take-aways: Die Wirtschaftswissenschaften sind immer noch ein von Männern dominiertes und von Sexismus geplagtes Feld. Goldin hat das Studium der Frauen in der Wirtschaftswissenschaft legitimiert und damit unser Verständnis des Arbeitsmarktes vertieft. Der Nobelpreis bringt dies in seiner Zeitgeist-geprägten Entscheidung auf den Punkt. [Weiterlesen…]

PERSÖNLICHE FINANZEN

How To: Finanzen regeln, wenn eine:r Zuhause die Care-Arbeit übernimmt

Natascha Wegelin aka Madame Moneypenny wird es nicht Leid zu predigen, wie Frauen sich finanziell absichern können und müssen. Ich fand ihre Empfehlung einer Ausgleichszahlung während der Elternzeit und danach bisher eher, nunja, abstrakt. In diesem Pod jedoch, erklärt sie nicht nur, was Ausgleichszahlungen überhaupt sind, sondern wie du die Höhe der Summe festlegen kannst und mit deinem/r Partner:in darüber sprechen kannst. [Zum Anhören…]

LEADERSHIP

How To: Coaching-Taktiken für bessere Performance (und Zufriedenheit)

Coaching gehört zum Instrumentarium jeder Führungskraft. Anstatt die Probleme der Mitarbeitenden für sie zu lösen, helfen gute Manager:innen ihnen dabei, die Lösung selbst zu finden und dadurch ihre eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Studien zeigen auch, dass Unternehmen mit einer ausgeprägten Coaching-Kultur mit größerer Wahrscheinlichkeit high performing Teams haben. [Weiterlesen…]

IN CASE YOU MISSED IT

Bonus Reading

• Wer ist L Catterton, die Private Equity Firma hinter dem Birkenstock-Börsengang und enger Partner von LVMH?

• Und ein interessantes Porträt des Birkenstock-CEOs Oliver Reichert (Spiegel, paywalled).

• Neue Zahlen vom Statistischen Bundesamt belegen, dass die Erwerbstätigkeit von Müttern in Westdeutschland steigt. Das Hausfrauen-Narrativ hat ausgedient!

• Letzte Woche schrieb ich darüber, how to quit your job. Hier eine weitere Perspektive dazu.

• Laut einem Wharton Professor, kannst du schon mit kleinen Veränderungen in deiner Sprache, überzeugender werden!

• Apropos Frauen am Arbeitsmarkt: WTF ist “greedy work” und warum es Frauen benachteiligt.

Ich will es wissen: Welche konkreten Themen / Fragen / Probleme beschäftigen dich in deinem Arbeitsalltag? Schreibe mir direkt an [email protected]. Let’s connect!

Xoxo, Maria von The Working Woman